Im dritten Anlauf - 2020 und 2021 musste ich die Tour coronabedingt absagen - fand am heutigen Sonntag endlich meine DAV-Frühjahrstour zur Donauversickerung und zum Höweneck statt. Doch auch dieses Jahr schien die Tour unter einem mysteriösen "Fluch" zu stehen. Durch schlechte Wetteraussichten für den eigentlich geplanten Samstag und etliche Teilnehmerabsagen sah es zunächst so aus, als ob die Tour erneut nicht stattfinden könne. Nachdem das Wetter für den Sonntag aber besser vorausgesagt und auch 5 Teilnehmer*innen - davon 2 ganz spontan - für den Sonntag zusagten, trafen wir uns bei frischen 4°C am Bahnhof Engen. Doch selbst unterwegs hatten wir noch einige unvorhergesehene Überraschungen zu meistern.
Von Engen ging es zunächst zum Napoleoneck, wo wir bei Sonnenschein und leicht bewölktem Himmel erstmals die tolle Hegaulandschaft mit Ausblicken auf die Vulkanberge und bis in die noch schneebedeckten Alpen genießen und uns zum "Fotoshooting" aufstellen konnten. Auf dem Weg dorthin mussten wir bereits über die ersten umgestürzten Bäume klettern - der Sturm hatte mal wieder seine Spuren im Wald hinterlassen. Weiter fuhren wir zu den Windrädern oberhalb von Stetten und über die Ausläufer des Hegaublicks hinab nach Aulfingen. An den Ausläufern des Hegaublicks führte uns der Tourenverlauf weiter nach Kirchen-Hausen und via Hintschingen am Waldrand entlang nach Immendingen. Auf diesem Teil der Tour wurden wir dann entgegen jeder Wettervorhersage von rund 40 miütigem leichtem Schneefall und Temperaturen von nur noch 3°C überrascht, was bei den Meisten zu kalten Zehlen führte. So waren alle froh, als uns kurz vor Immendingen wieder die Sonne begrüßte und auch größere blaue Löcher am Himmel zu sehen waren.
Am Kiosk vor der Donauversickerung machten wir dann eine Rast und stärkten uns mit unserem Vesper. Den kleinen Trail entlang der Donauauen zur eigentlichen Versickerungsstelle mussten wir anschließend leider auslassen, da dieser explizit für Biker gesperrt ist. Mit drei Teilnehmern machte ich mich deshalb zu Fuß zur Versickerungsstelle auf. Heute war die Donau nicht nur mit Wasser gefüllt, versickerte also nicht (vollständig), sondern die starken Regenfälle der letzten Tage hatten dazu geführt, dass selbst die Unterführung unter der Straßenbrücke über die Donau, als auch die Steine in der Furt nach der Versickerungstelle unpassierbar waren. So mussten wir einen Umweg über Möhringen in Kauf nehmen und die Donauseite über die Straßenbrücke wechseln.
Nachdem wir unseren eigentlichen Streckenverlauf auf der anderen Seite der Furt wieder erreicht hatten, ging es über den Bahnhof Hattingen weiter Richtung Höweneck, dem Kratersee bei Mauenheim, wobei immer wieder kleinere Trailabschnitte des Premium-Wanderwegs unter die Stollen kamen, die alle auch mit einem Hardtail gut fahrbar sind. Nach dem obligatorischen Abstecher zum Kratersee fuhren wir über zwei weitere kurze Trailabschnitte wieder Richtung Hattingen und einen kleinen Serpentinentrail hinab nach Talmühle, von wo es nur noch wenige Kilometer zurück nach Engen waren. Dabei mussten wir immer wieder über umgestürzte Bäume klettern.
Auch wenn sich im letzten Teil der Tour einige innerlich fragten, warum sie sich das im Frühjahr schon wieder antun - immerhin standen am Ende der Tour dank des Umwegs über 61 km und über 1100 hm auf den GPS-Gerät, waren am Ende alle glücklich, dabei gewesen zu sein und auch ein bisschen stolz, diese Strecke bereits Anfang April gemeistert zu haben.